YAYER – Yet another year-end retrospective…

… oder wie ich mir die Frage stelle, wie man auf 2020 zurückblicken sollte…

Seit Ende Mai habe ich einen Blog-Beitrag im Entwürfe-Ordner, in dem ich als bekennender Menschenphobiker und Kommunikationslegastheniker versuchen wollte, meine Gefühlswelt in Zeiten von Covid-19 aufzuarbeiten und meinen psychischen Frieden mit der Gesamtsituation zu machen.

Spoiler-Alarm: Hat nicht funktioniert!

Und nun stehe ich am letzten Tag dieses in jeder Hinsicht eigenartigen Jahres da und frage mich, was soll davon eigentlich bleiben?

Es wäre wirklich einfach alles aufzuzählen, was mich in den vergangenen zehn Monaten gestört, verwirrt, verzweifelt, ärgerlich gemacht hat. Die Liste wäre lang und am Ende des Schreibens würde ich wahrscheinlich immer noch das ein oder andere vergessen haben – das Alter, Ihr kennt das…

Und irgendwie ist mir auch nicht nach der großen Abrechnung. Was sollte das denn bringen? Wir können die Zeit nicht zurückdrehen und wir können die Leute nicht ändern!

Deswegen treibt mich schon seit einigen Tagen dieser eine Gedanke um: Was war positiv an 2020?

Keine einfache Frage, aber ich will dieses Jahr unbedingt mit einer positiven Haltung beenden! Da darf man dann auch mal ein wenig länger drüber nachgrübeln.

Und jetzt wird es wirklich weird:
Ich habe eine Antwort für mich gefunden, mit der ich selbst nie im Leben gerechnet hätte und die mit Sicherheit jetzt den ein oder anderen überraschen dürfte:

Für mich das Positive im Jahr 2020 sind… Menschen!

Herr im Himmel – NATÜRLICH nicht alle! Ich bin und bleibe schließlich ich und auch ich schaue regelmäßig Nachrichten.

Aber mir ist in den vergangenen Monaten sehr bewusst geworden, dass es in meinem Umfeld wirkliche Menschen gibt. Menschen, die mir sehr wichtig (geworden) sind. Menschen, die einfach nur da sind. Menschen, die mir den Spiegel vorhalten. Menschen, die mich reflektieren lassen und die mir das Positive in jeder Situation zeigen können. Menschen, die mir das „Ja, aber…“ verbieten wollen. Menschen, die mehr in mir sehen als ich es manchmal selbst kann. Menschen, an die ich mich anlehnen kann und die mich stützen. Menschen, die (hoffentlich) damit leben können, wenn ich so bin, wie ich (leider) auch sein kann.

„A mensch is someone to admire and emulate, someone of noble character. The key to being ‚a real mensch‘ is nothing less than character, rectitude, dignity, a sense of what is right, responsible, decorous.“

Leo Rosten (weitere Infos)

Deswegen trete ich dem Jahr 2020 trotz allem mit einem Gefühl der Dankbarkeit aus tiefster Seele entgegen!

… und der Rest sind halt Leute…

Ein Jahresrückblick erfordert wohl auch immer einen kleinen Blick in die Zukunft.
Daher in aller Kürze – für 2021 habe ich keine Erwartungen, keine Vorsätze und eigentlich auch keine großen Wünsche.

Es bleiben für mich nur drei Bitten:

Lasst Euch impfen, wenn es keine medizinische Indikation dagegen gibt!
Trag solange weiter Maske und haltet Abstand!
Seid solidarisch, dann ist das Licht am Ende des Tunnels vielleicht schon recht bald zu sehen!

Alles Gute für 2021!

P.S.: Und jetzt werde ich den alten Entwurf löschen! Es gibt nur wirklich schon genug Negativismus in dieser Welt…

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